Stanislaw Lem – Solaris

Klassiker der SciFi-Literatur und durchaus lesenswert. Lem schreibt unspektakulär, ohne Effekthascherei, fast ein bisschen zu technokratisch, aber ohne den Leser mit Technik oder Zahlen zuzudröhnen. Andy Weir wäre sein heutiger geistiger Nachfolger, allerdings verwendet dieser mehr Action und eben jenes technische; ohne dabei plump oder aufdringlich daher zu kommen.

Die Story von Solaris erschließt sich sehr schwer. Ein Wissenschaftler wird auf eine Raumstation gesendet, die um einen Planeten kreist, der so etwas wie ein Bewusstsein hat und auf eigenartige Weisen mit den Menschen kommuniziert. Ein mittel ist z.B., daß er verstorbene Personen real werden lässt, zugänglich und sichtbar aber nur für die Menschen in der Raumstation, die engere emotionale Beziehungen zu diesen Menschen hatten. So sieht der Protagonist seine verstorbene Ehefrau und interagiert mit ihr. Lem ging es bei diesem Werk um das Aufzeigen der Möglichkeit einer nicht-menschenähnlichen Intelligenz und den Umgang mit dieser, ein extrem interessantes Gedankenspiel, was den Roman sehr zeitlos macht. Der unaufgeregte Schreibstil könnten das Buch etwas langweilig erscheinen lassen, es hat aber eine angenehme Tiefe. Für Zwischendurch durchaus mal lesenswert.

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